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Unsere Zukunftsthemen

Die Entwicklungen auf der Welt und in unserer Gesellschaft beeinflussen unsere Gesundheit. Wir beobachten die Veränderungen und richten den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) darauf aus, damit wir in Zukunft für die Gesundheit in Deutschland noch besser und gezielter sorgen können.

Besonders während der COVID-19-Pandemie ist die Arbeit des ÖGD in die öffentliche Wahrnehmung gerückt. Ausgehend von den zukünftigen Herausforderungen haben wir Ziele zum Ausbau gesteckt und ein konkretes Maßnahmenpaket aufgesetzt, um den ÖGD besser aufzustellen.

Was sind die Zukunftsthemen im ÖGD?

Wir tauschen uns mit der Wissenschaft aus, um Entwicklungen und Trends zu erkennen und ihre Folgen abzuschätzen. In Zusammenarbeit mit medizinischen Expertinnen und Experten betrachten wir die gesundheitlichen Auswirkungen.

  • Demografischer Strukturwandel, unter anderem höherer Anteil älterer Bevölkerung aufgrund steigender Lebenserwartung und zunehmender Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund.
  • Unterschiedliche Lebenserwartung aufgrund unterschiedlicher Ausprägung der Gesundheitsvorsorge (Prävention).
  • Anstieg chronischer Erkrankungen und mehrerer chronischer Erkrankungen gleichzeitig (Multimorbidität) durch höhere Lebenserwartung, ungesunden Lebensstil und Umwelteinflüsse.
  • Gesundheitliche Risiken aufgrund des Klimawandels, insbesondere durch Hitzewellen und Überflutungen.
  • Fachkräftemangel in Medizin und anderen Bereichen.
  • Flächendeckende medizinische Versorgung, vor allem auf dem Land.
  • Finanzierung des Gesundheitssystems.
  • Gestiegene Komplexität des Gesundheitssystems, unter anderem durch Digitale Medizin.

Welche Ziele verfolgt der ÖGD vor Ort?

Wir haben strategische Ansätze formuliert, mit denen wir die Gesundheitsvorsorge in Zukunft noch besser gewährleisten können. Daraus leiten wir Umsetzungspläne ab, die wir regional an soziale und andere Voraussetzungen anpassen. Kernziel ist eine Stärkung der Gesundheitsämter, damit sie eine Steuerungs- und Vernetzungsfunktion auf kommunaler Ebene aufrechterhalten können.

  • Medizinische Versorgung für Gruppen, die erschwerten Zugang zum medizinischen System haben, z. B. Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus, Menschen mit Behinderung oder von Behinderung bedrohte Menschen und deren Angehörige sowie chronisch kranke Menschen.
  • Zielgerichte regionale Gesundheitspläne durch integrierte Gesundheitsberichterstattung im Zusammenhang mit Umwelt-, Sozial- und Versorgungsdaten.
  • Gesundheit als regionales Querschnittsthema aller Politikbereiche.
  • Vernetzung des ambulanten, stationären, pflegerischen und rehabilitativen Sektors im Gesundheitswesen.

Welche Maßnahmen sind konkret geplant?

Um den ÖGD und vor allem die Gesundheitsämter zu stärken, haben Bund und Länder 2020 den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst beschlossen. Er sieht Finanzmittel von vier Milliarden Euro vor, davon etwa vier Fünftel für die Stärkung der Personaldecke und ein Fünftel für die Digitalisierung.

  • Personalaufbau vor allem in den Gesundheitsämtern vor Ort: Die Neubesetzung von 5.210 Vollzeitäquivalenten bis Ende 2024 hat die Zielmarke von 5.000 übertroffen und ein Jahr früher als geplant erreicht.
  • Gleichzeitige Steigerung der Attraktivität des ÖGD als Arbeitgeber.
  • Stärkung der Bildungsinstitutionen für die Fort-, Aus- und Weiterbildung in Fachberufen im ÖGD sowie die Verankerung der Themenfelder des ÖGD in der medizinischen Ausbildung.
  • Intensivere Zusammenarbeit mit der Wissenschaft in der Forschung, wie in der praktischen Fort-, Aus- und Weiterbildung.
  • Digitalisierung, vor allem die Vernetzung der Gesundheitsämter untereinander und eine Plattform für ein einheitliches Melde- und Berichtswesen.
  • Kommunale Gesundheitskonferenzen, wie die Pilotprojekte Gesundheitsregionenplus in Bayern.
  • Sichtbarmachung der Tätigkeit und Bedeutung des ÖGD durch Kommunikationsmaßnahmen
  • Umsetzung der Internationalen Vorschriften zur Gesundheitssicherheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), unter anderem verstärkte Gesundheitssicherung an Flug- und Seehäfen.
  • Vorbereitung auf mögliche Pandemien durch einen unabhängigen Beirat von Expertinnen und Experten und eine Aufstockung von Personalkräften im Infektionsschutz.
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