
Berufsbilder
Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) bietet ein breites Spektrum an Berufsbildern und Aufgabengebieten. Viele entscheiden sich für den ÖGD, um etwas Sinnvolles zu tun: Hier können sie sich für die Gesundheit in der Gesellschaft einbringen und vielen Menschen helfen.
Zum einen gibt es Aus-, Fort- und Weiterbildungen, die auf spezifische Jobprofile im ÖGD ausgerichtet sind, wie die Fachzahnarzt*ärztin für Öffentliches Gesundheitswesen oder Pflegefachkräfte für bestimmte Patientinnen und Patienten.
Welche Ausbildungen qualifizieren für den ÖGD?
Eine Reihe von Ausbildungen sind auf das Öffentliche Gesundheitswesen ausgerichtet. Die aufgelisteten Berufsbezeichnungen geben einen Überblick, ohne abschließend zu sein. Auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sind bei uns willkommen und bereichern die Perspektiven.
- Bachelor oder Master in Public Health
- Facharzt*ärztin und Fachzahnarzt*ärztin für Öffentliches Gesundheitswesen
- Fachapotheker*in für Öffentliches Gesundheitswesen
- Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte
- Sozialmedizinische*r Assistent*in
- Fachkrankenpfleger*innen für Psychiatrie, Familien oder Kinder
- Hygienekontrolleur*in
- Medizinprodukterecht
Welche Berufsbilder gibt es im ÖGD?
Die Aufgaben im Öffentlichen Gesundheitswesen sind vielfältig. Neben den Ausbildungen, die auf den ÖGD zugeschnitten sind, gibt es über das gesamte Berufsspektrum Einsatzfelder im ÖGD, auf die sich Mitarbeitende spezialisiert haben. Ob Logopäd*innen, Kindern und Menschen mit Behinderungen bei Stimme, Sprache und Hören helfen, Psycholog*innen in der Suchttherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Jurist*innen im Medizin- und Medizinprodukterecht oder Informatiker*innen für die Digitalisierung der Gesundheitsämter: Die Gesundheit der Menschen und ein sicherer Job sind für ihre Entscheidung ausschlaggebend.
Facharzt*ärztin für Öffentliches Gesundheitswesen
Die Weiterbildung zu Facharzt*ärztinnen für Öffentliches Gesundheitswesen nach der Approbation dauert fünf Jahre, die überwiegende Zeit davon in der Praxis. Die Weiterbildung ist in vielen Bundesländern auch Voraussetzung, um ein Gesundheitsamt zu leiten.
Gegenüber Stellen in der ambulanten und stationären Medizin sind vor allem die familienfreundlichen und planbaren Arbeitszeiten hervorzuheben. Neben den derzeit gut 5.500 Kolleginnen und Kollegen der Humanmedizin gibt es vielfältige Einsatzbereiche und -orte im ÖGD. Zukünftig sollen auch verstärkt Inhalte der Arbeit im ÖGD im Medizinstudium, in studienbegleitenden Master-Studiengängen, in der Promotion, aber auch in der Wissenschaft Eingang finden. Die Fachzeitschrift „arzt & karriere“ hat ein Themendossier zur Arbeit im ÖGD zusammengestellt.
Soziale Arbeit im ÖGD
Auch wenn es wenige spezielle Ausbildung für das Öffentliche Gesundheitswesen gibt, arbeiten die meisten Sozialarbeiter*innen im Öffentlichen Dienst und bilden mit über 3.000 Mitarbeitenden die drittgrößte Gruppe nach Medizin und Verwaltung. Sie arbeiten im Bundesgesundheitsministerium und im Robert Koch-Institut, der Großteil übernimmt aber klassische Aufgaben der Sozialen Arbeit, meistens für Menschen in schwierigen Lebenslagen:
- Einzelfallhilfe, Beratung und Fallmanagement, z. B. in Sozialpsychiatrischen Diensten, AIDS-, Sucht- oder Schwangerschaftsberatung.
- Soziale Gruppenarbeit, z. B. für allgemeine gesundheitliche Aufklärung und Prävention oder Sexualaufklärung.
- Sozialmanagement, z. B. innerhalb des Sozialpsychiatrischen Dienstes, in der interkulturellen Gesundheitsvorsorge oder in Psychosozialen Arbeitsgemeinschaften.
- Gesundheitsförderung in Sozialräumen, z. B. in Kitas, Schulen und Nachbarschaften.
Fachapotheker*in für Öffentliches Gesundheitswesen
Pharmazeut*innen können nach der Approbation die dreijährige Weiterbildung zu Fachapotheker*innen im ÖGD absolvieren. Die Weiterbildung vermittelt unter anderem verwaltungsrechtliche Kenntnisse, Fertigkeiten zur Überwachung, Rechtskunde und Sozialpharmazie. Einsatzgebiete sind das Zulassungswesen sowie Untersuchungs- und Kontrollfunktionen für arzneimittelbezogene Gesundheitsrisiken wie deren Vermeidung.
Hygienekontrolleur*in
Die dreijährige Ausbildung zur Gesundheitsaufsicht führt viel herum: Die meisten der ca. 1.800 Hygienekontrolleur*innen stellen für die Gesundheitsämter die Hygiene in öffentlichen oder privaten Einrichtungen und Betrieben sicher. Die Gesundheitsaufseher*innen leisten verantwortungsvolle Arbeit, weil sie Entscheidungen mit großer Tragweite treffen und schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen berücksichtigen müssen. Eine ausführliche Darstellung des Berufsbilds hat der Verbund für Angewandte Hygiene zusammengestellt. Die wesentlichen Aufgabenfelder umfassen
- Hygienesicherstellung, z. B. in Gaststätten, Kantinen, Krankenhäusern, Sportstätten, Tätowierstudios, Saunen oder Schönheitspflege.
- Maßnahmen zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten.
- Wasserhygiene, z. B. in Trinkwasser, Badeseen, Schwimmbädern und Wassertanks auf Schiffen.
- Umweltmedizin, z. B. die Beurteilung gesundheitsrelevanter Schadstoffe und der vorbeugende Gesundheitsschutz.