
Umweltmedizin und Hitzeschutz
"Ich lebe in einer Großstadt direkt an einer stark befahrenen Straße. Ich bekomme schnell Kopfschmerzen und mein Kind hustet nachts. Kann das mit der Luft zu tun haben?"
Umweltbelastungen wie anhaltende Sommerhitze, Verkehrslärm oder Schimmel in der Wohnung können meine Gesundheit belasten. Aber auch andere Umwelteinflüsse wie Luft- und Lichtverschmutzung wirken auf meinen Körper und können ernsthafte Auswirkungen haben. Besonders betroffen sind ältere Menschen, chronisch Kranke, kleine Kinder und Menschen, die im Freien arbeiten. Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) hilft dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen – und zeigt, wie ich mich und andere vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen kann.
Was ist Umweltmedizin – und warum betrifft sie mich?
Im Fokus der Umweltmedizin stehen die Auswirkungen der Umwelt auf die Gesundheit. Umweltfaktoren wie Hitzewellen, Luftschadstoffe wie Feinstaub oder Stickoxid, Lärm, Lichtverschmutzung, Schadstoffe im Wasser und Schimmel in der Wohnung können ein Risiko für die Gesundheit darstellen. Diese Belastungen gehen uns alle etwas an. Insbesondere sind jedoch Kinder, ältere Personen, Schwangere oder Menschen mit Vorerkrankungen betroffen.
Aufgabe der Umweltmedizin ist es, Risiken und kritische Umweltfaktoren zu erkennen und zu bewerten. Mit Aufklärung, Beratung und konkreten Schutzmaßnahmen unterstützt der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) mich und meine Umwelt gesund zu gestalten.
Was macht der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) im Bereich Hitzeschutz und Umweltmedizin?
Die örtlichen Gesundheitsämter übernehmen wichtige Aufgaben im Hitzeschutz und in der Umweltmedizin. Die Mitarbeitenden prüfen Beschwerden, beobachten die Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf meine Gesundheit, messen Belastungen und bewerten Risiken. Sie informieren mich und stehen mir bei Fragen und Problemen beratend zur Seite.
Die Umweltmedizin hilft dabei frühzeitig zu erkennen, wenn Umweltfaktoren meine Gesundheit gefährden können. Dafür arbeiten Fachleute aus verschiedenen Bereichen wie der Medizin, Psychologie und Umweltwissenschaften zusammen. Sie untersuchen, welchen Stoffen ich ausgesetzt bin und wie diese auf meinen Körper wirken.
Hitzeschutz im Rahmen der Umweltmedizin des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) – Warum ist das Thema Hitzeschutz so wichtig?
Der Klimawandel und seine Folgen sind eine Herausforderung für unsere Gesellschaft. Steigen die Temperaturen global und hierzulande weiter an, hat das nicht nur vielfältige Effekte auf unsere Umwelt. Der Klimawandel wird zunehmend auch zum Gesundheitsrisiko. Die Folgen spüren viele Menschen schon jetzt. Die Auswirkungen reichen von hitzebedingten Erkrankungen bis zur Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Außerdem können die Folgen des Klimawandels zu einer Zunahme von nicht übertragbaren Krankheiten beitragen, z. B. zu der Entstehung von Allergien und Hautkrebs oder der Verschlimmerung von Asthma bronchiale. Vor allem Kinder, Menschen, die im Freien arbeiten sowie chronisch erkrankte und ältere Menschen sind den klimabedingten Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) hilft mit Hitzeaktionsplänen, Beratung zur Hitzeprävention in Kitas, Schulen und Pflegeeinrichtungen und Informationen bei akuten Hitzeereignissen.
Wo bekomme ich Hilfe bei Verdacht auf Umweltbelastungen – und wo kann ich mich zu umweltmedizinischen Themen beraten lassen?
Bei umweltmedizinischen Fragestellungen und Problemen beispielsweise zu Schadstoffen und Lärm gibt es verschiedene Anlaufstellen, an die ich mich wenden kann. Mein erster Ansprechpartner bei Fragen rund um Umweltbelastungen und Hitzeschutz ist das Gesundheitsamt vor Ort. Die Expertinnen und Experten informieren und beraten mich.
Bei gesundheitlichen Beschwerden wende ich mich dagegen direkt an meine Hausärztin oder meinen Hausarzt. Sie können erste Untersuchungen durchführen, Beschwerden einordnen und wenn nötig an spezialisierte Fachärztinnen oder Fachärzte überweisen. So kann eine mögliche Erkrankung schnell erkannt und behandelt werden.