Suchtberatung und Suchtprävention
"Führt mein Alkoholkonsum zu Konflikten in meinem sozialen Umfeld oder bei der Arbeit? Beeinflusst mein Cannabiskonsum mein Studium, meine Ausbildung oder meinen Alltag? Verbringe ich übermäßig viel Zeit mit Videospielen oder habe ich bereits höhere Geldsummen an Spielautomaten oder in Onlinecasinos verloren und mich dadurch sogar verschuldet?"
Alkohol, Medikamente, Glücksspiel, Essstörungen, Drogen oder digitale Medien: Sucht kann viele Formen annehmen. Schnell kann diese nicht nur zum Problem für meine Gesundheit werden, sondern auch Alltag, Arbeit und Beziehungen stark belasten. Egal, ob ich mich nur informieren möchte oder Hilfe für mich selbst, für Freundinnen und Freunde oder Familie suche – eine Suchtberatung des Öffentlichen Gesundheitsdiensts (ÖGD) kann helfen.
Was ist eine Suchtberatung – und wann ist sie die richtige Anlaufstelle für mich?
Schädlicher Gebrauch und Abhängigkeit beginnen in vielen Fällen schleichend. Eine Sucht kann aber auch schnell die Kontrolle übernehmen. Entschließe ich mich dazu, mich meiner Sucht zu stellen, ist dies ohne Hilfe kaum mehr möglich. Der Weg aus einer Sucht ist allein kaum zu schaffen. In Suchtberatungsstellen erhalten ich, meine Angehörigen und Bekannten Informationen über Süchte, individuelle Beratung zu Behandlungsangeboten und Unterstützung, um Wege aus der Sucht zu finden.
Wie kann die Suchtberatung des ÖGD mir helfen?
Der schwerste Schritt ist es, mir selbst einzugestehen, dass ich süchtig oder von Sucht bedroht bin. Bin ich bereit, mir Hilfe zu holen, ist die Suchtberatung des ÖGD oder einer sozialen Einrichtung meine erste Anlaufstelle. Sie bieten selbst Suchtberatung oder vermitteln an die zuständigen Träger der Suchthilfe: von niedrigschwelligen Angeboten wie einer Telefonhotline oder einem Chat bis hin zur persönlichen Beratung im örtlichen Gesundheitsamt oder einer freien Suchtberatungsstelle.
Die ausgebildeten Beraterinnen und Berater haben viel Erfahrung mit Menschen, die einen kritischen Umgang mit Alkohol, Medikamenten, Drogen, Glücksspiel oder anderen Suchtformen haben. Die Beratung ist für jeden und jede möglich – kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym.
Die Suchtberatungsstellen stehen jedoch nicht nur Betroffenen offen; auch Angehörige können die Beratungen in Anspruch nehmen. Bei Bedarf vermitteln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Suchtberatungsstelle in Abstimmung mit der Hausärztin oder dem Hausarzt sowie ggf. dem lokalen Hilfesystem wie Sozialdiensten und Wohnhilfen in weitere Unterstützungsangebote wie eine ambulante oder stationäre Therapie.
Wie läuft eine Suchtberatung ab?
Das Erstgespräch ist ein entscheidender Schritt im Ablauf der Drogen- und Suchtberatung. In diesem vertraulichen Gespräch zwischen Beraterin oder Berater und der oder dem Betroffenen oder Angehörigen wird die individuelle Situation beleuchtet. Die Mitarbeitenden erfragen Hintergründe zur Suchtentwicklung, zum Konsumverhalten, sozialen Umfeld sowie zu persönlichen Zielen. In Folgegesprächen wird mit Ihnen gemeinsam an individuellen Lösungswegen aus der Sucht gearbeitet. Grundsätzlich gibt es keine Vorgabe dazu, wie oft man bei einer Sucht eine Beratung in Anspruch nehmen kann.
Wo finde ich weitere Hilfe bei Suchtproblemen?
Die bundesweite Telefonberatung Sucht & Drogen Hotline ist unter der Telefonnummer 01805/313 031 rund um die Uhr zu erreichen. Dort erhalte ich Informationen und Hilfe rund um das Themen Drogen und Sucht.
Beratungseinrichtungen zur Alkohol-, Tabak-, Drogen-, Medikamenten- und Glücksspielsucht finde ich im Suchtverzeichnis der DHS.