
Zahnärztliche Untersuchungen in Schulen und Kitas
"In der Kita meiner Tochter kam der zahnärztliche Dienst vom Gesundheitsamt zur jährlichen Reihenuntersuchung. Dabei wurde festgestellt, dass sie an mehreren Backenzähnen beginnende Karies hat – obwohl wir zu Hause regelmäßig Zähne putzen. Wir bekamen einen Hinweiszettel mit der Empfehlung, zum Hauszahnarzt zu gehen. Dort konnte die Karies rechtzeitig behandelt werden."
Manchmal reicht das tägliche Zähneputzen alleine nicht aus – und genau deshalb sind zahnärztliche Reihenuntersuchungen so wichtig. Die Gruppenprophylaxe des Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) bringt die Vorsorge direkt zu den Kindern in die Kita, die Grundschule oder in Förderschulen. Fachkräfte des zahnärztlichen Dienstes des Gesundheitsamtes vor Ort zusammen mit den Landesarbeitsgemeinschaften für Zahngesundheit können dabei frühzeitig Probleme wie Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten, wie Karies oder Fehlstellungen entdecken, bevor sie Schmerzen verursachen oder sich verschlimmern.
Warum sind zahnärztliche Reihenuntersuchungen wichtig?
Karies kann sich schnell und unbemerkt entwickeln. Eine regelmäßige Kontrolle hilft, Probleme früh zu erkennen oder sogar vorzubeugen. Gesunde Zähne in der Kindheit und Jugend ersparen zudem nicht nur sehr schmerzhafte Erfahrungen beim Zahnarzt oder der Zahnärztin. Eine gute Zahnhygiene erhöht auch die Chance auf widerstandsfähige Zähne ein Leben lang.
Im Rahmen der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen lernt mein Kind, was eine gute Zahnpflege beinhaltet. Mit praktischen Informationen, Übungen, Geschichten und manchmal bei einem Besuch in einer Zahnarztpraxis. Vorsorgemaßnahmen wie diese helfen Karies, Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten sowie Fehlstellungen rechtzeitig zu erkennen und langfristige gesundheitliche Schäden zu verhindern.
Welche Aufgaben übernimmt das Gesundheitsamt im Rahmen der zahnärztlichen Reihenuntersuchungen?
In Kindertagesstätten und in Schulen führen Zahnärzte und Zahnärztinnen sowie spezielle Fachkräfte regelmäßige kostenlose Reihenuntersuchungen und Beratungen zur Mundgesundheit durch. Die jährlichen gruppenprophylaktischen Maßnahmen dienen der Früherkennung und Prävention von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen bei Kindern und Jugendlichen von drei bis zwölf Jahren.
Das Gute daran: Die Untersuchungen sind freiwillig und werden kostenfrei angeboten.
Neben der zahnärztlichen Kontrolle der Zähne werden auch hierbei vorbeugende Fluoridierungsmaßnahmen durchgeführt, falls es erforderlich ist und das Einverständnis der Eltern vorliegt.
Daneben wird unter anderem mit den Kindern das Zähneputzen geübt und es wird über die Ernährung gesprochen. Vielleicht wird sogar gemeinsam eine zahnärztliche Praxis besucht, um mögliche Ängste davor abzubauen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. Schließlich sollen die Kinder ja auch von sich aus einmal regelmäßig zur zahnärztlichen Kontrolle gehen.
Was passiert, wenn bei meinem Kind Behandlungsbedarf besteht?
Werden bei meinem Kind Auffälligkeiten festgestellt, die eine Behandlung notwendig machen, bekomme ich eine schriftliche Benachrichtigung. Darin wird neben der Diagnose auch die Art der benötigten Behandlung bei dem Hauszahnarzt oder der Hauszahnärztin empfohlen.
Welche Angebote gibt es zusätzlich zur zahnärztlichen Gruppenprophylaxe des Gesundheitsamtes?
Neben der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe in Kindertagesstätten und Schulen gibt es weitere zahnärztliche Vorsorgeangebote:
- Früherkennungsuntersuchungen beim Kinderarzt (U1–U9)
- Zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen ab 2,5 bis 6 Jahren (insgesamt drei Mal)
- Einzelversorgung (Individualprophylaxe) im Schulalter
Diese Angebote ergänzen die Vorsorge: Während das Gesundheitsamt vor allem Aufklärung und Frühdiagnostik in Gruppen übernimmt, bieten die niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte individuelle Versorgung und Behandlung an. Sie sind freiwillig und werden durch niedergelassene Zahnärzte und Zahnärztinnen durchgeführt.