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Was ist Infektionsschutz?

"Mein Kind hat Fieber. Die Schließung der Kita aufgrund von Masernfällen. Mein pflegebedürftiger Großvater muss plötzlich isoliert werden. Es soll in den Ferien ins Ausland gehen, aber welche Reiseimpfungen sind empfohlen?"

Mögliche Infektionen können im Alltag überall lauern – manchmal kaum spürbar, manchmal mit großer Wirkung. Jeden Tag kommt unser Körper mit Krankheitserregern in Kontakt. Dringen die Erreger in unseren Körper ein wird dies als Infektion bezeichnet. Häufig kann das körpereigene Immunsystem die Eindringlinge schnell unschädlich machen. Entwickle ich jedoch Krankheitsanzeichen, kommt es zum Ausbruch einer Infektionskrankheit.

Infektionsschutz beginnt bei scheinbar einfachen Handlungen zur Hygiene wie beim gründlichen Händewaschen, beim Niesen in die Armbeuge oder beim Wahrnehmen eines Impftermins. Aber auch der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten (STIs) wie HIV, Gonorrhö oder Syphilis, Lebensmittelinfektionen, Pilzinfektionen und Borreliose gehören dazu. Infektionsschutz ist besonders dort wichtig, wo viele Menschen zusammenkommen, wie in Schulen, Krankenhäusern, Pflegeheimen. Aber auch auf Reisen und bei globalen Gesundheitskrisen. Infektionsschutz ist immer dann wichtig, wenn sich ansteckende Krankheiten ausbreiten, häufig vorkommen und leicht übertragen werden können.

Welche Infektionskrankheiten gibt es zum Beispiel?

  • Ansteckende Krankheiten: Akute respiratorische Erkrankungen (ARE), Gastrointestinale Infektionen (z. B. Magen-Darm-Erkrankungen), Grippe, Windpocken, Keuchhusten, Skabies, Covid, Masern, Mumps, Noroviren, Pilzinfektionen, Röteln, Läuse
  • Meldepflichtige Krankheiten: infektiöse Gastroenteritis, Influenza (Grippe), Keuchhusten, Masern, Röteln, Scharlach, Skabies, Windpocken

Eine umfangreiche Liste mit Infektionskrankheiten A-Z, die in Deutschland vorkommen oder importiert werden, bietet das Robert Koch-Institut (RKI).

Was bedeutet Infektionsschutz – und warum geht er mich etwas an?

Beim Händeschütteln, beim Toilettengang, beim Streicheln eines Tieres, bei einem Einkauf mit Bargeld oder beim Busfahren: Täglich kommen wir mit einer Vielzahl an Keimen in Kontakt. Allzu schnell können die Erreger über unsere Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in unsere Körper eindringen und Infektionen auslösen.

Es gibt jedoch einfache Wege, uns zu schützen:

  • Gründliches Händewaschen, insbesondere vor dem Essen oder nach dem Toilettengang.
  • In die Armbeuge niesen oder husten, nicht in die Hand.
  • Wenn ich krank bin, bleibe ich zuhause.
  • Bei sexuellen Kontakten Kondome verwenden.
  • Ein hygienischer Umgang mit Nahrungsmitteln, um Lebensmittelinfektionen vorzubeugen.
  • Hygienemaßnahmen im Sanitärbereich etablieren.
  • Im Umgang mit Haustieren grundlegende Hygieneregeln einhalten.
  • Richtiges Waschen und Lüften im eigenen zuhause.
  • Impftermine wahrnehmen und den Impfstatus regelmäßig überprüfen.

Informationen zu Krankheitsbildern in verschiedenen Sprachen, Übertragungswege, Schutzmöglichkeiten und Tipps zum Thema Infektionsschutz finde ich auf dem Internetportal www.infektionsschutz.de.

Was macht das Gesundheitsamt im Bereich Infektionsschutz?

Das Gesundheitsamt überwacht das Infektionsgeschehen, berät zu Impfungen, führt Belehrungen durch, begleitet Gemeinschaftseinrichtungen, unterstützt die Einhaltung von Hygienevorschriften und ist im Ernstfall Koordinator vor Ort.

Die Gesundheitsministerien informieren die Bevölkerung zudem auf Landesebene und Behörden wie das Robert Koch-Institut (RKI) auf Bundesebene über Websites, soziale Medien und Notfallkommunikation – beispielsweise bei Pandemien, Ausbrüchen oder Naturkatastrophen.

Infektionsschutz im Alltag – wo begegnet mir der ÖGD?

  • Frühkindliche Betreuung: Impfungen von Säuglingen und Kleinkindern, Hygiene in der Kita, Impfberatung beim Schuleintritt.
  • Schulzeit: Belehrungspflicht, Impfprogramme, Verhalten bei Ausbrüchen, Zahnärztliche Untersuchung.
  • Berufsleben: Hygieneregeln in sozialen Berufen, Belehrungen nach § 43 IfSG.
  • Pflege & Alter: Schutz besonders gefährdeter Gruppen, Ausbruchsmanagement in Heimen.
  • Reisen & Migration: Impfberatung, Aufklärung über regionale Gesundheitsrisiken, Erstuntersuchung bei Geflüchteten.
  • Krisenzeiten: Pandemien, Naturkatastrophen, internationale Krisen.

Wie kann ich mich und andere vor Infektionskrankheiten schützen?

Der persönliche Infektionsschutz beinhaltet eine Vielzahl an Maßnahmen. Durch regelmäßiges Händewaschen, Husten- und Niesetikette, frische Luft, Information, regelmäßige Vorsorge (HPV, HIV, Tuberkulose), Impfungen und Abstandhalten bei Krankheitszeichen kann ich mich und andere bereits wirksam schützen.

Infektionsschutz im Alltag – worum geht es?

  • Hygiene, z. B. Händewaschen, Lüften, Hustenetikette, Umgang mit Haustieren, Küchen- und Lebensmittelhygiene, Abstand halten, Wundschutz, Maßnahmen in medizinischen Einrichtungen.
  • Impfungen, z. B. gegen Masern, Grippe, HPV, COVID-19.
  • Meldepflichten, z. B. bei bestimmten Krankheiten oder Erregern an das zuständige, örtliche Gesundheitsamt.
  • Aufklärung und Gesundheitsbildung, z. B. bei Fragen rund um Schule, Arbeit oder Pflege.
  • Maßnahmen bei Ausbrüchen wie Tests, Quarantäne und Betreuung vor Ort.
  • Überwachung und Berichterstattung durch die örtlichen Gesundheitsämter.
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