Psychische Belastungen
"Wenn der ältere Herr von der zweiten Etage seine Post aus dem Briefkasten geholt hat, findet er den Weg zurück in seine Wohnung nicht mehr und klopft und klingelt dann irgendwo. Wer kann ihm helfen?"
Viele Gesundheitsämter verfügen über einen Sozialpsychiatrischen Dienst (SpDi). Es gibt in den Bundesländern unterschiedliche rechtliche Grundlagen und daher unterscheiden sich auch die Angebote der Gesundheitsämter vor Ort.
Die Angebote sind immer kostenfrei und werden so gestaltet, dass sich jede Person in einer psychisch bedingten Notlage Hilfe suchen kann. Ganz unabhängig von Alter und Herkunft – und auf Wunsch ist die Beratung anonym. Neben Betroffenen können sich auch Angehörige und das Umfeld von Betroffenen beraten und informieren lassen.
Der Sozialpsychiatrische Dienst berät, begleitet und vermittelt Hilfe, z.B. eine ambulante Psychotherapie bei einem niedergelassenen Experten oder einer niedergelassenen Expertin. Bei den Angeboten geht es jedoch nicht nur um die akute Unterstützung und Vermittlung von Hilfen im Lebensumfeld, sondern auch um Krisenintervention.
Der Auftrag der Sozialpsychiatrischen Dienste ist es, unfreiwillige Behandlungen zu vermeiden. Wenn eine ambulante Unterstützung nicht ausreicht, kann bei einer gegenwärtiger Eigen- und/oder Fremdgefährdung notfalls auch eine Einweisung in eine psychiatrische Klinik veranlasst werden.
Was können psychische Belastungen sein?
Manchmal geht es um eine belastende Diagnose, Konflikte in der Familie, Überforderung im Alltag oder einfach das Gefühl, nicht mehr weiterzuwissen. Psychologische Belastungen und Krisen finden dabei nicht selten im Verborgenen statt. Und doch können sie mich in ganz verschiedenen Lebensphasen betreffen. Wenn Gedanken kreisen, der Schlaf fehlt oder die Kraft schwindet, ist es wichtig, nicht allein zu bleiben.
Benötige ich Hilfe, gestehe ich mir dies meist viel zu spät ein. Dabei ist es ratsam, schon frühzeitig Unterstützungsangebote wahrzunehmen, um schlimmeren Krisen vorzubeugen.