
Psychische Belastungen
"Ich habe nachts kaum noch geschlafen. Erst war es nur der Stress im Job, dann kamen die Sorgen um meine Mutter dazu. Irgendwann war da nur noch dieses Gefühl: Ich schaffe das alles nicht mehr."
Manchmal geht es um eine belastende Diagnose, Konflikte in der Familie, Überforderung im Alltag oder einfach das Gefühl, nicht mehr weiterzuwissen. Psychologische Belastungen und Krisen finden dabei nicht selten im Verborgenen statt. Und doch können sie mich in ganz verschiedenen Lebensphasen betreffen. Wenn Gedanken kreisen, der Schlaf fehlt oder die Kraft schwindet, ist es wichtig, nicht allein zu bleiben. Psychologische Beratungsangebote des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) helfen mir und helfen mir die passenden Hilfen zu finden.
Was ist psychologische Beratung – und warum geht sie uns alle etwas an?
Eine psychologische Beratung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) hilft mir nicht nur bei großen Krisen, die Gedanken zu sortieren, Gefühle zu verstehen und neue Perspektiven zu finden. Sie kann mir auch bei psychischen Erkrankungen Orientierung bieten und den Weg zu einem passenden Unterstützungsangebot erleichtern.
An wen kann ich mich bezüglich einer psychologischen Beratung wenden?
Viele Gesundheitsämter verfügen über einen sozialpsychiatrischen Dienst, Kinder- und Jugendgesundheitsdienste sowie psychologische Beratungsstellen. Die Beratungen vor Ort bieten mir niedrigschwellige Unterstützung, sind kostenlos und auf Wunsch anonym.
Benötige ich Hilfe, gestehe ich mir dies meist viel zu spät ein. Dabei ist es ratsam schon frühzeitig Unterstützungsangebote wahrzunehmen, um schlimmere Krisen vorzubeugen.
Die psychologische Beratung kann telefonisch, persönlich oder im Rahmen von Hausbesuchen stattfinden. Die Hilfen sind für mich kostenlos, unterliegen der Schweigepflicht und sind auf Wunsch anonym.
An wen richtet sich das psychologische Beratungsangebot?
Die psychologischen Beratungsangebote des Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) richten sich an Menschen mit psychischen Erkrankungen, seelischen Krisen, altersbedingten psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen. Diese Hilfen sind zugänglich für jung und alt. Neben Betroffenen können sich auch Angehörige beraten lassen.
Bei dem psychologischen Dienst geht es nicht nur um akute Unterstützung, sondern auch um präventive Maßnahmen und langfristige Begleitung und Nachsorge. Zu den Kernaufgaben zählen zudem Kriseninterventionen und bei gegenwärtiger Eigen- und oder Fremdgefährdung Einweisung ins psychiatrische Fachkrankenhaus.
Ausnahme: In Thüringen gibt es keinen Psychologischen Dienst. Der Sozialpsychiatrische Dienst ist in erster Linie für die Umsetzung des Gesetzes für psychisch Kranke zuständig, d. h. für Personen mit Selbst- und Fremdgefährdung.